Die beiden zeigen in ihrem – für mein Empfinden höchst erfrischenden Buch – eine Speisenvielfalt, die man ergänzend zu anderen Überzeugungen in der Küche gut integrieren kann. Sie liefern Tipps, wie man beginnend mit einem Rohkosttag zum Beispiel schon kleine Wunder an sich selbst spüren kann.
Kein Dogma, keine hippen Diskussionen
Vegan ist hip, vegan ist trendy, vegan ist modern… ach jeee, ich kanns nichgt mehr hören, man hört es immer noch, Land auf und Land ab. Vegan ist vor allem aber eins: gesund. Und das aus gutem Grund. Denn hier gebe ich den beiden Autoren Julia Lechner & Anton Teichmann absolut Recht, „… Rohkost heißt lebendige Kost, die uns jung hält. Rohkost heißt Gesundheit, Energie und sogar mentale Klarheit.“ Aus Sicht der beiden ist Kochen ein Rohstoffkiller, ein Vernichter der wertvollen Vitamine, Mineralstoffe, Spurenelemente und Enzyme, die beim Kochvorgang unwiederbringlich zerstört werden.
Und das finde ich toll: kein Dogma, keine Hipsterschwallerei, sondern eine spannende Reise, wie jeder zu einer neuen Art der Gesundheit finden kann.
Gute Übersichten über Nüsse und Co.
So beginnt man im 1. Kapitel bereits mit einer nützlichen Übersicht an Nüssen, Samen und Sprossen. Wichtig wichtig, denn hier stecken die lebensnotwenigen Proteine mit hohem Fettanteil. Warum sie eingeweicht werden sollen, wie das gelingt und welche Arten an Keimlingen und Sprossen selbst ganz easy gezogen werden können, das alles lernt man gut erklärt. Auch Ölen und Fetten wird ausgiebig nachgegangen, denn ein hoher Anteil an Omega 3 Fettsäuren ist bei der veganen Ernährung ein Muss.
Kreative Rezeptideen in Hülle und Fülle
Auf Salatrezepte folgen Brotrezepte, passend dazu Gemüsedips, Cremesorten, Marmeladen und Gelees, Pestos aller Art und Toppings für Nachos (selbstgemacht). Ravioli-Ecken mit Steinpilzfüllung (raffiniert) und Crespelle con Spinaci (umwerfend köstlich), Bananaloni (eine echte Überraschung) und ein Erdbeer-Chili-Gazpacho (toll!) oder doch lieber eine Coconut-Kiss-Tarte (für Verliebte)? Dazu ein Atlantis (Smoothie) und ein Wiesentraum (Rohkostapotheke).
Mein Fazit
Dieses Buch ist jeden Cent wert. Ich habe mich köstlichst durchgefuttert und gerne ausprobiert. Die beiden Autoren versprechen nicht nur am Anfang, dass es geht und dass es jeder in seinem Tempo gut schaffen kann, sie halten es durch, bis zu letzten Seite. Und ich weiß schon, wem ich dieses Buch überreichen werde – ein tolles Geschenk!