Hausgemachtes Eis schmeckt um Längen besser, als jedes gekaufte Eis! Das Schöne ist, dass nur wenige Zutaten für die Self-Made-Produktion reichen, um wunderbare Desserts zu produzieren. Obst und ein paar abwechslungsreiche Beilagen und Garnituren reichen völlig und schon ist in kurzer Zeit ein wunderbares Dessert kreiert.
Ob Klassiker wie Vanille, Schokolade, Nuss oder moderne Sorten wie Basilikum-, Tomaten- oder Kräutereis, oder Eiswaffeln, Eisriegel, Eisdonuts, Eis-Pops oder eine geeiste Zitronentarte erfordern weit weniger Zeitaufwand, als man glaubt und erfreuen beinahe alle Herzen.
Mit oder ohne Eismaschine
Gute Frage, da scheiden sich bekanntlich die Geister: Ich nutze beides. Die Eismaschine habe ich erst sehr viel später gekauft und sie hat definitiv Vorteile. Aber 25 Jahre lang habe ich köstliches Eis ohne Maschine gemacht – und war ebenso glücklich damit. Manche Rezepte erfordern die maschinelle Hilfe, einfach weil das Eis sämiger und cremiger wird und heute möchte ich sie nicht mehr missen.
Klar, auch ich habe ohne Eismaschine alle 20-30 Minuten die Eismasse mit nem Schneebesen immer wieder aufgeschlagen, um eine zu starke Kristallbildung zu verhindern. Das kostet Zeit, bzw Anwesenheit in der Küche.
ÜBRIGENS: Die optimale Serviertemperatur beträgt bei Crèmeeis zwischen -7 und -11°Grad. Bei dieser Temperatur entfaltet das Eis seine Aromen am besten und lässt sich auch viel einfacher portionieren.
Rezepte, Tipps & Tricks
Das Buch “Bestes Eis selbstgemacht” ist übersichtlich gut sortiert und für den Einsteiger in der Eisküche wirklich geeignet. Es geht los mit einer kleinen Eistheorie. Sehr hilfreich. Wissen, was wir brauchen, um feine Unterschiede zwischen Parfait, Halbgefrorenes oder Semifreddo, Granité, Konsistenzen, Zutaten und Emulgatoren richtig zu unterscheiden. Und natürlich enthält das Inhaltsverzeichnis alle Lieblinge der gefrorenen Köstlichkeiten:
- Selbstgemachte Eiswaffeln
- Eiscrème & Sorbet
- Eis am Stiel
- Eisparfait & Eiskonfekt
- Eistorten
- Eis-Cocktails & Granités
- Sossen & Toppings
Ja, es gibt sie, die vielen verschiedenen Anlässe für Eis!
Ich liebe es, wenn Kochbücher mir auf Anhieb zeigen, für welche Anlässe das Rezept gedacht ist. So stelle ich mir schnell vor, bei welcher Gesellschaft, für die ich koche, ich das oder jenes Rezept einsetzen werde. Perfekt!
Zum Beispiel Eis für edle Anlässe: Weihnachten, Sommerfest oder Geburtstag?
Grand-Marnier-Parfait: Mit eingelegten Gewürzorangen & einem Schuss Grand Marnier, Weihnachten kann kommen, stimmt es Martin? Oder lieber den Geeisten Christstollen auf Seite 107?
Vanilleparfait mit Himbeerknusper: Gleich ausprobiert mit Himbeeren aus meinem Garten. Ein Gedicht. Geht auch mit gefrorenen Himbeeren, keine Frage. Dazu ein feiner Crunch als Topping mit Spekulatiusgewürz, wenn es weihnachtlich schmecken soll.
Erdbeer-Rosen-Parfait: Mein heimlicher Star für den Sommer. Rosenblätter eignen sich ganz wunderbar für die Sirupkonsistenz zum Weiterverarbeiten. Ohne Maschine, flotti fertig – Zubereitung 30 Min und 3 Stunden gefrieren – guten Appetit!
Konfetti-Eistorte: Ahhhhh und Ohhhhhhhhh am Geburtstag, so soll es sein. Diese Eistorte ist wirklich ein Hingucker. Ganz viele Konfettitupfen aus Mango, Himbeere, Wassermelone und zB Banane machen die Eisorte richtig bunt und köstlich. Zubereitungszeit 45 Minuten, dauert also nicht länger, als einen Geburtstagskuchen zu backen.
Veganes Eis ist voll im Trend – Cool ohne Kuh!
In den letzten Jahren ist der Trend in der Eisproduktion zu veganem Eis förmlich explodiert. Und die vielen neuen Eissorten passend dazu überraschen mich und meine Geschmacksknopsen immer wieder aufs Neue. Sahne wird ganz einfach klug ersetzt.
Laktose intolerante Menschen profitieren von pflanzlichem Eis ganz besonders. Auch hier im Buch sind Kreationen dabei, die ganz vegan daher kommen, dank Nuss-, Soja-, Mandel-, Kokos – und Reismilch.
Eis, was ohne Milch bzw Sahne auskommt, hat oft weniger Kalorien und ist cholesterinfrei. Das ist nicht unerheblich. Und veganes Eis ist meist in Bioqualität produziert, zudem auch frei von sämtlichen Emulgatoren, Stabilisatoren, Verdickungsmitteln und künstlichen Zusatzstoffen. Und die beliebteste Alternative zu tierischer Milch ist Soja.
Sorbets mit Kräutern – hmmmm…. 🙂
Sehr zu empfehlen aus diesem Buch sind drei Sorbets:
1. Orangen-Rosmarin-Sorbet
2. Limetten-Basilikum-Sorbet oder lieber ein
3. Zitronen-Thymian-Sorbet?
Alle samt wirklich ein Genuss und servieren kann man sie problemlos in der ausgepressten Schale der Zitrusfrucht. TIPP: Halbrunde Fruchtschalen sehr gut auskratzen, ebenso ins Gefrierfach legen und darin das Sorbet servieren. Ein Eyecatcher auf deiner Tafel!
Eis, aber bitte ohne Zucker!
Zucker ist der Geschmacksträger schlechthin und für so vieles im Körper ein Killer – das wissen wir seit Menschengedenken. Doch schmeckt Eis ohne Zucker wirklich? JA! Es gibt Sorten, da braucht es keinen und auch keinen Ersatz dafür. Gerade mit reifem oder überreifem Obst ist genug Fruchtzucker enthalten, um ein wenig Süße zu schmecken. Auch Datteln, getrocknete Früchte, Schokolade, Cashewcrème und Nüsse sind gute Ersatzlieferanten.
Aber das Eis wird ohne Zucker oder mit wenig Zucker sehr hart. Zucker senkt den Gefriergrad. Und das macht es schwerer, Eis fein zu servieren und andere sagen, es schmecke weniger gut.
TIPP: Ohnehin ersetzen wir in der Eisküche Raffinadezucker besser gegen Puderzucker, der sehr viel feiner in der Eismasse aufgeht.
Wer Zucker ersetzen möchte, kann Ahornsirup, Agavendicksaft, Honig und Stevia problemlos verwenden. Mir persönlich gefällt Stevia gar nicht, ich verwende es nicht, auch keine anderen Süßersatzstoffe.
Meine Eis-Lieblinge aus diesem Buch
Hach, was soll ich als Eiskind der Siebziger sagen? Meine ganze Kindheit bis heute dreht sich um Eis. Und zwar um ganz viele Sorten. Und hier sind definitiv 5 Rezepte hinzugekommen, die ich neu kennenlernen durfte und fortan aus meinem Repertoire nicht mehr wegzudenken sind:
- Aprikosen-Mascarpone-Paletas mit Limetten-Basilkum-Aromazucker – zum Niederknien gut!
- Zitronengras Limetten-Eis am Stiel – umwerfend!
- Kokossorbet – ich bin kein Kokosfreund. Ab jetzt schon!
- Erdbeer-Joghurt-Eis mit Balsamico-Sirup – Essig einmal ganz anders, beeindruckend lecker!
- Mint-Sandwich – Ohhh lala!
- Basilikum-Quark-Parfait – so was von unfassbar gut, zum Verschlingen!
- Last but not least: Champagner-Sorbet – eine Wonne, immer und immer wieder!
Das Autoren-Duo
Andreas Neubauer, Sternekoch und Kochbuchprofi, hat bereits mehr als 70 Kochbücher veröffentlicht und mit seinem geschätzten Fotografen an seiner Seite, alles wirklich wieder einmal phantastisch in Szene gesetzt.
Sie liefern neben den vielen Eisrezepten auch Ideen zu Toppings, Cocktails, raffiniert eingelegten Früchten und coolen Eisgetränken. Der Sommer kann gar nicht lang genug sein, um sie alle auszuprobieren.
Mein Fazit
Eis Selbstmachen ist ein Muss! Damit bin ich eingestiegen. Und das ist so wahr. Die Mühe ist es wirklich wert. Und mit diesem Buch habe ich neue Inspirationen bekommen, konnte sehr gut mit den Rezepten arbeiten und erfreue mich an so mancher echter Neuheit: Ich sag nur Konfetti-Tupfen-Torte, Glühwein-Granita, Frozen-Cheesecake mit Passionsfrucht, geeiste Cupcakes, Brombeer-Sauerrahm-Eispops… Wunderbar! Habe ich schon gesagt, dass ich im Juli in einem mega heißen Sommer geboren wurde? Und mein Vater im Dauerlauf jede Nacht die Tankstelle angepeilt hat, um für meine Mutter kurz vor der Geburt das nächste Eis zu besorgen? Seitdem liebe ich Eis 🍧 in allen Varianten!